Spuren­suche

Im Jahr 1792 schreibt Jane Austen: „Meine liebe Fanny, ich bin das glücklichste Geschöpf unter der Sonne,…“. Diese Zeilen sind der Auftakt zu einem Briefroman, den die 17-jährige nie zu Ende schreibt. Jedoch bleibt uns das Fragment, welches Erstaunliches zutage fördert. Schon hier entdecke ich den Humor Hausrezept Jane Austen: leichte Ironie, scharfer Spott, eine Messerspitze Mitgefühl.

Wenn ich so etwas lese, wächst der Wunsch selber kreativ zu werden. Die höchsten Ziele fliegen mir zu, aber oft kommt es ganz anders. Literatur ist scheu und versteckt sich gerne. Und sie ist flüchtig wie das Glück unter der Sonne. Die Flüchtigkeit hat die Literatur mit der Politik gemeinsam. Die Politik könnte in Wahrheit die kleine Schwester der Literatur sein. Oder sind sie einfach nur gut befreundet?

Als Politiker wird man viel schreiben, sei es ein Brief oder eine Rede. Und dabei entdecken, wieviel Literatur in Politik steckt. Als Autor, der gerade eine Kolumne schreibt, wird man feststellen, dass sich Politisches überall versteckt, auch wenn es nur Bruchstücke sind. Meine liebe Fanny: kann man gänzlich unpolitisch sein?

Ich will den Faden aufgreifen und Zusammenhänge ergründen. Ich mache mich auf den Weg und folge der Spur. Im Staub der Jahrhunderte liegen die Hinweise. Ich tauche hinab. Immer mal wieder strecke ich den Kopf empor. Mit einem Fragment in der Hand. Und erzähle etwas.

Willkommen auf meiner Homepage,

Ihr Bastian Flimm

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